Ghost Kitchen: die geistreiche Lieferküche

Fröhlicher Koch einer Ghost Kitchen schneidet Gemüse

Es gibt keine Gäste, keinen Essbereich, keine Gästetoilette und auch keinen Bedarf an Gästeparkplätzen. Dafür ist in der Küche der Ghost Kitchen Hochbetrieb und auf dem Parkplatz tummeln sich die Boten der Lieferdienste. Ghost Kitchens oder virtuelle Küchen bzw. Dark Kitchens bedienen damit den bereits vor der Pandemie gestiegenen Bedarf an Lieferservices, die über die typische Pizza hinaus gehen. Wir stellen Dir in diesem Beitrag die unterschiedlichen Konzepte der Geisterküchen vor und geben ein paar Tipps zur Umsetzung.

Ghost Kitchen – was ist denn das?

Ghost Kitchens sind eine Antwort auf steigende Pachten, Personalmangel in der Gastronomie und der wachsenden Notwendigkeit, flexibler auf Nachfragen eingehen zu können. Sie erscheinen im Netz wie echte Restaurants, bedienen aber ausschließlich Bestellungen für das Liefergeschäft. Unter einer, oder auch mehreren Marken, bieten Ghost Kitchens über Apps mit Online-Bezahlfunktion Gerichte zum Verzehr zu Hause an. Diese werden dann auf dem schnellsten Weg über eigene Lieferfahrer oder Lieferdienste von Drittanbietern wie UberEats ausgeliefert.

Drei Konzepte für Ghost Kitchens

Da Geisterküchen erst vor rund vier Jahren aufkamen, ist ihr Konzept noch nicht in Stein gemeißelt. Mehrere Varianten konnten sich allerdings auch in Deutschland erfolgreich etablieren:

Die klassische Ghost Kitchen: eine Gemeinschaftsküche

In der Regel in einem stadtnahen Industriegebiet wird ein Raum als gemeinsame Geisterküche angemietet und ausgestattet. Dabei kann es sich um voneinander unabhängige Anbieter handeln, oder um einen Anbieter, der verschiedene Speisen unter unterschiedlichem Namen anbietet. Die Parkplätze sind der Küchencrew und vor allem den Fahrern der Lieferdienste vorbehalten. Ghost Kitchens lassen sich natürlich auch alleine betreiben. Beiden Versionen gemein ist, dass in der Regel ein Standort gewählt wird, der das gewünschte Liefergebiet abdecken kann und trotzdem nicht so zentral liegt, dass hohe Pachten oder Mieten fällig werden. In der Regel findet man Ghost Kitchens versteckt in Industriegebieten, woher auch der Name Dark Kitchen stammt.

Vorteile der klassischen Ghost Kitchen:

  • Geringere Investitionskosten, die bei Gemeinschaften geteilt werden
  • Kostenersparnis bei Miete durch kleineren Raumbedarf und nicht-prominente Lage
  • Weniger Personalbedarf
  • Pandemiesichere Einnahmen
  • Unterschiedliche Marken für mehrere Preissegmente und Zielgruppen möglich
  • Marketing größtenteils über die Lieferplattformen
  • Schnelle Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen in der Nachfrage

Die Ghost Kitchen als Spin-off Deines Restaurants

Restaurants mit normalem Gastraum und festen Gästen betreiben zusätzlich zu ihrem normalen Geschäft eine Ghost Kitchen. Die Restaurantküche und bestehende Crew wird genutzt, um Gerichte einer oder mehrerer neuer Eigenmarken zusätzlich für Online-Bestellungen zuzubereiten. Das Angebot deckt dabei eine andere Nachfrage ab. Ist Dein Restaurant beispielsweise bekannt für regionale Küche, kann Dein virtuelles Restaurant auf ein rein veganes Angebot setzen. Werbung und Lieferungen können Lieferdienstplattformen übernehmen. So kann die Ghost Kitchen auf vorhandenes Inventar und Lebensmittel zurückgreifen und verursacht kaum Mehrkosten. Einige Geisterküchen bedienen verschiedene Spin-offs eines Gastronomen, um unter verschiedenen Markennamen neue Gerichte und Angebote ohne Risiko für die Hauptmarke zu testen. Viele Betreiber von Ghost Kitchens haben auch ein normales Restaurant und zusätzlich eine oder mehrere Geisterküchen, wenn deren Restaurantküchen ausgelastet sind. Oft sind sie in der Stadt verteilt, um möglichst viele Liefergebiete abzudecken. Manche bieten auch Drive-ins und Abholung an. Hierfür brauchst Du dann allerdings wieder entsprechendes Personal und Vor-Ort-Kassensysteme.

Vorteile der Ghost Kitchen für Spin-off-Marken:

  • Keine Investitionskosten
  • Keine zusätzlichen Mieten oder Personalkosten
  • Krisen- und pandemiesichere Einnahmen
  • Teile des Marketings über die Lieferplattformen
  • Ausprobieren neuer Angebote von neuen Marken praktisch risikofrei
  • Unterschiedliche Marken für mehrere Preissegmente und Zielgruppen möglich
  • Schnelle Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen in der Nachfrage

Die Rent-our-Chef bzw. Rent-our-Kitchen Ghost Kitchen

Besonders bei Restaurants, die Leerläufe haben, mehrere Ruhetage einlegen oder nur zur Mittagszeit oder Dinnerzeit in Betrieb sind, kann es sich lohnen, die Küche zu vermieten. Entweder als reinen Arbeitsplatz für die Köche von Geisterküchenmarken oder auch samt eigener Crew – deren Einverständnis und Können vorausgesetzt. Auch gut gehende Restaurants mit langen Öffnungszeiten können ihre Küche an Geisterküchen-Betreiber untervermieten, wenn ausreichend Platz für komfortable Kochbedingungen für alle Beteiligten gewährt ist.

Vorteile der Vermietung der Küche als Ghost Kitchen:

  • Zusätzliche Einnahmequelle

Ghost Kitchen einrichten: So funktioniert es

Zunächst brauchst Du einen Markennamen, eine starke Crew für die Küche, ein Menükonzept und – falls Du keine Gastronomie hast und mit einer Ghost Kitchen in die Gastro einsteigen möchtest – einen Raum. Der ist auch dann wichtig, wenn Du zusätzlich zu Deinem Restaurant eine separate Ghost Kitchen einrichten möchtest. Die Ghost Kitchen sollte geräumig genug sein, um darin komfortabel arbeiten zu können, und ausreichend Parkgelegenheiten für die Lieferfahrer bieten.

Sorge für entsprechende Softwarelösungen!

Sobald alles steht, brauchst Du eine Online-Präsenz (Drittanbieter wie Lieferplattformen oder eigene Website bzw. App) und ein zuverlässiges digitales Kassensystem. Mit der ORDA App und unserem Lieferdienst-Add-on bist Du für alles gewappnet und sparst durch die Automatisierung vieler Arbeitsschritte viel Zeit. Außerdem kannst Du die gewonnenen Daten zur Auswertung der Kundenpräferenzen nutzen, um Dein Angebot flexibel anzupassen. Als Werbung bieten sich neben einem entsprechenden Internetauftritt soziale Medien und Online-Marketing an. Wenn Du Lieferdienst-Plattformen nutzt, werben diese ebenfalls für Deine Ghost-Kitchen-Marken.

Fazit: Ein lohnendes Geschäftsmodell!

Traditionelle Restaurants wird es immer geben, da Gäste das Erlebnis und den sozialen Faktor eines Restaurantbesuchs auch in Zukunft nicht missen möchten. Dank der steigenden Nachfrage nach Lieferdiensten für Lunch im Büro oder Dinner zu Hause werden jedoch auch Ghost Kitchen zur festen Größe in der deutschen Gastronomie. Sie bieten pfiffigen Gastronomen die Möglichkeit, ohne viel Startkapital und hohe Fixkosten das eigene virtuelle Restaurant zu eröffnen. Restaurantbesitzern bietet die Geisterküche mehrere Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmen und ein risikofreies Tool, um neue Ideen auszuprobieren und schnell auf Nachfrageveränderungen zu reagieren.

 

Dein GastroSoft-Team wünscht Dir viel Erfolg mit Deinem Ghost-Kitchen-Konzept!